Sonderausstellung 2012
Eber mit Wölfen
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Gauermannmuseum
Eine Symbiose zwischen alter und neuer Kunst
Seit einigen Jahren erleben wir in der Museumslandschaft durch die Öffnung vieler neuer Museen und deren neuer Technologien einen Quantensprung. Das Vernetztsein im In- und Ausland ermöglicht ein ständiges Wechselspiel von interessanten und bedeutenden Ausstellungen. Besonders sind auch die kleinen Museen mehr gefordert, aber auch Nutznießer dieser neuen kulturpolitischen Situation, dies gilt auch im Besonderen für das Gauermannmuseum in Miesenbach/Scheuchenstein im Piestingtal.
Die schönste Art, sich Friedrich Gauermann zu nähern, ist zu Fuß. Ausgehend vom Museum vorbei an tiefgrünen Wiesen und Weiden, wandelnd unter riesigen alten Eichen wo Friedrich Gauermann saß und seine Skizzen anfertigte. Der Blick streift über gewundene Wegerl, alte Bauernhöfe, über bewaldete Hügel bis zum Schneeberg hinauf. Der Weg führt vorbei am Kräuterschaugarten, Malerwinkel, dem Geburtshof von F. Gauermann mit dessen Atelier und an der Kirche mit dem Friedhof wo der Künstler begraben ist. Ein rechtes Biedermeier-Idyll, das man in einer Stunde gemütlich genießen kann.
Im ehemaligen 1912 erbauten Schulgebäude, wurde 1976 von Prof. Rupert Feuchtmüller das Gauermannmuseum installiert. Aufgrund von Renovierungsarbeiten wurde das Museum 1999 geschlossen und 2002, anlässlich des 140. Todestages von Friedrich Gauermann, generalsaniert wiedereröffnet.
Das heutige Museum beherbergt im Erdgeschoss die permanente Gauermannausstellung mit ca. 40 Leihgaben aus dem Besitz des NÖLM – St. Pölten und privaten Leihgebern. Hier wird zusätzlich alljährlich eine Sonderausstellung mit Leihgaben von öffentlichen und privaten Leihgebern präsentiert. Im heurigen Jahr 2012, wird zum 150. Todesstag von Friedrich Gauermann die Ausstellung mit Leihgaben aus dem Joanneum – Graz zusätzlich bestückt werden.
Auch für Schulklassen finden die altersgerecht gestalteten Führungskonzepte großen Anklang.
Im Obergeschoss wurde eine Galerie für zeitgenössische Künstler eingerichtet, diese wird alle zwei Monate neu bestückt. Die Räumlichkeiten der Galerie werden weiters für Konzerte, Lesungen, Vorträge, Kurse und Workshops genutzt.
Friedrich Gauermann 1807 – 1862
Kaum ein zweiter Künstler des 19. Jahrhunderts hat durch sein Leben und Schaffen eine so enge Bindung zur bäuerlichen Welt des österreichischen Alpenlandes.
Als vorzüglicher Tier- und Landschaftsmaler besaß er alle Voraussetzungen, seine Erlebnisse und Eindrücke mit Kraft seiner Phantasie mit biedermeierlicher Stimmung zu erfüllen.
Sein Vater Jakob, Kammermaler von Erzherzog Johann und ein ausgezeichneter Pädagoge, führte seine Söhne Carl und Friedrich in die Kunst ein. Das Studium der Niederländer und die unmittelbare Auseinandersetzung mit der Alpennatur führten Friedrich sehr bald zu künstlerischer Eigenständigkeit. So kam es auch, dass er bereits 1824 seine Werke an der Akademieausstellung in Wien zeigen durfte.
1836 wurde er Mitglied der Wiener Akademie, 1848 Ehrenbürger der Stadt Wien und 1855 in Paris mit einem Preis geehrt.
Sein Ruf als Tiermaler hatte er vor allem in England höchste Anerkennung gefunden. Das Kaiserhaus, der Hochadel und das vermögende Bürgertum zählten zu den Käufern seiner Bilder. Seine Künstlerkollegen, unter anderen Ferdinand Georg Waldmüller, wanderten nicht nur zu denselben Alpenmotiven, sie malten oft auch gemeinsam vor seinen Szenarien, was einen vergleich ihrer Werke interessant macht.
Kränklich und nach dem Tod seiner Tochter Rosina, starb der Künstler mit 55 Jahren am 7. Juli 1862 in seinem Atelier auf der Laimgrube.
ZUM 150. TODESTAGEine Werkauswahl aus der Neuen Galerie Graz – Universalmuseum Joanneum
Die beiden großen Ölgemälde von Friedrich Gauermann „Eber von Wölfen angefallen“ (1844) und „Heimkehr im Gewitter am Attersee“ (1856) bilden Höhepunkte der Sammlung des österreichischen Biedermeier in der Neuen Galerie Graz. Dazu gesellen sich kleinere Ölbilder des Künstlers sowie eine Reihe von graphischen Arbeiten aus allen seinen Schaffensperioden. Die Ausstellung in der ländlichen Heimat des Künstlers – eine Kooperation zwischen dem Gauermann-Museum in Miesenbach und der Neuen Galerie Graz – präsentiert eine Auswahl daraus. Sie gibt damit Gelegenheit, diese Bilder im direkten Vergleich mit den Werken Gauermanns aus dem niederösterreichischen Landesmuseum neu zu betrachten, die ständig hier zu sehen sind. Gezeigt werden neben den beiden anfangs erwähnten Gemälden Landschafts- und Naturstudien sowie eine Reihe von kleineren Tierbildern.
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