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Pfarren Scheuchenstein und Waidmannsfeld

MISSIO

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"Euer Kummer wird sich in Freude verwandeln"

Der Weltmissions-Sonntag (WMS) an jedem vorletzten Sonntag im Oktober, 2014 am 19.10., ist der Höhepunkt des Monats der Weltmission. Dieser Tag wird in allen Teilkirchen als Fest der Katholizität und universalen Solidarität gefeiert. Er ruft uns ins Bewusstsein, dass die Kirche eine weltweite Gemeinschaft ist. Ihre Aufgabe ist es, in aller Welt Zeichen und Werkzeug für das Reich Gottes zu sein. Gleichzeitig lädt uns dieser Tag ein, mit den ärmsten Schwestern und Brüdern zu teilen und füreinander zu beten.
Verwurzelte Kirche
Die Kirche ist in allen Kontinenten „heimisch“ geworden: In jeder Kultur schlägt sie Wurzeln. In jedem Volk wachsen Berufungen zum Dienst als Priester, als Ordensfrau/-mann und als Laienmitarbeiter. Jedes Jahr entstehen zehn neue Diözesen in der einen Weltkirche. Aus der Glaubenspraxis der Ortskirchen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien empfangen wir viele neue Impulse.
Größte Solidaritätsaktion der Welt
Mehr als 1.100 der weltweit 2.500 Diözesen der katholischen Kirche befinden sich in den ärmsten Ländern der Welt. Die Missio-Sammlung zum Weltmissions-Sonntag (Sonntag der Weltkirche), der größten Solidaritätsaktion der Welt, ermöglicht erst die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen der Welt, indem sie diesen Ortskirchen ein „Existenzminimum“ zusichert. Mehr als 1 Milliarde Katholiken unterstützt gemeinsam die Allerärmsten durch Gebet und Spenden. So kann die Kirche vor Ort den Menschen an Leib und Seele helfen.
Alljährlich sorgen die Päpstlichen Missionswerke, kurz Missio genannt, auf diese Weise dafür, dass in jeder Ortskirche den armen Menschen geholfen werden kann. So erhalten auch jene Diözesen und Pfarren eine finanzielle Unterstützung, die keine „Diözesan- oder Pfarrpartnerschaft“ und die damit verbundenen Hilfen haben. Da in allen Pfarren der Welt gebetet und gesammelt wird, auch in den ärmsten, trägt jeder Mensch guten Willens zu dieser größten Solidaritätsaktion der Welt bei.
Gerechte Verteilung
Die Sammlung sorgt auch für eine global gerechte Verteilung der Mittel in einer Welt, die vor allem für viele Menschen in den Ländern des Südens voller Ungerechtigkeiten ist. Seit 1922 garantieren die Päpstlichen Missionswerke die gerechte Verteilung der Gelder, in Zusammenarbeit mit den Päpstlichen Botschaften (Nuntiaturen) und den Repräsentanten der örtlichen Päpstlichen Missionswerke.

Welt-Missions-Sonntag 2013

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Missionssonntag 2012

"Euer Kummer wird sich in Freude verwandeln"

Unter dem biblischen Leitwort "Euer Kummer wird sich in Freude verwandeln" (Joh 16,20) bringt das Plakatmotiv beide Seiten der Lebenswirklichkeit von Christen in Pakistan zum Ausdruck: Die Unfreiheit und Bedrängnis in einer archaischen Gesellschaft, die zwar mehrheitlich muslimisch ist, aber noch immer stark von dem tradierten Kastensystem geprägt ist, und die befreiende Begegnung mit der Botschaft Jesu Christi.

Das Plakatmotiv entstand in der Diözese Hyderabad in der Sindh Region im Südosten Pakistans, 16 Kilometer entfernt von der indischen Grenze. Die ursprünglich hinduistische und animistische Bevölkerung gehört den niedrigsten Kasten an. Dank der Präsenz verschiedener Kongregationen gibt es heute auch katholische Gemeinden. Die Menschen leben und arbeiten weitgehend rechtlos auf dem Land von zumeist muslimischen Großgrundbesitzern.

Schlechte hygienische Verhältnisse und fehlende Bildung, Schuldknechtschaft und Gewalt prägen das Leben. Angst, so einer der vor Ort tätigen philippinischen Missionare, ist das durchgehende Thema im Leben der Landbevölkerung: Angst vor dem Großgrundbesitzer und seinen Helfern, Angst, was mit den Kindern geschieht, Angst der Frauen vor Missbrauch.
In dieser unheilvollen Situation ist die Evangelisierungsarbeit der Kirche der einzige Lichtblick für die Menschen – und die einzige Hoffnung auf Veränderung.

Das Plakat zeigt Schwester Farzana Bashir von den Vorsehungsschwestern der heiligen Gottesmutter. Die ausgebildete Lehrerin schult die Lehrkräfte an den Dorfschulen, organisiert Hilfe für die Schulkinder und begleitet die Familien in den Dörfern. Schwester Farzana ist es wichtig, nicht für, sondern mit den Menschen zu arbeiten: "Hier habe ich das Leid der Menschen gesehen und verstanden, dass es meine Berufung als Schwester ist, für die Menschen da zu sein, ihnen zu helfen, ihr Leben in die Hand zu nehmen und für menschenwürdige Lebensbedingungen zu kämpfen."

Nicht von ungefähr erinnert das Plakatmotiv an die biblische Szene am Jakobsbrunnen. Die Samaritanerin findet in der Begegnung mit Jesus zu sich selbst – durch die Art und Weise, wie er sie wahrnimmt, ihr zuhört, sich auf sie und auf ihre Wirklichkeit einlässt. Diese Erfahrung macht auch die trotz aller Bedrückung freudestrahlende junge Mutter in dem pakistanischen Dorf: Für sie und für alle, die seiner Botschaft begegnen, wird Jesus zur Quelle, die unzerstörbares Leben schenkt.

Die Begegnung auf dem Plakat steht stellvertretend für das Zeugnis von Priestern, Ordensleuten und Laien, die sich im Namen Jesu an die Seite der Menschen in Pakistan stellen – und für die Menschen, die durch dieses Glaubenszeugnis die Kraft finden, aufrecht durchs Leben zu gehen, auch wenn Armut und Schuldknechtschaft, die Bedrohung durch das Blasphemiegesetz und die Angst vor Terror und Gewalt eine nicht zu leugnende Realität sind. Ihre Hoffnung kommt aus der Gewissheit, dass Jesus die Welt besiegt hat und der Tod nicht das letzte Wort hat. In diesem Glauben verwandelt sich die Traurigkeit in Freude über die allen Menschen von Gott eröffnete Zukunft.

Das Plakat steht hier zum Download bereit oder kann kostenfrei und in verschiedenen Größen im missio-shop bestellt werden.

Beispielland Tansania

Die Kirche in Tansania
Mit dem Kilimandscharo, dem höchsten Berg Afrikas, dem Tanganjikasee, dem längsten und tiefsten See des Kontinents und der Serengeti, einem der bekanntesten Nationalparks der Erde, ist Tansania buchstäblich ein Land der Superlative. Die Vielfalt der Natur und die bunte Mischung aus Ethnien und Sprachen ist wirklich überwältigend. Genau das macht die touristische Anziehungskraft Tansanias aus. Doch gemessen an den wirtschaftlichen Kennzahlen ist Tansania tatsächlich eines der ärmsten Länder der Welt. Trotz umfangreicher Entwicklungsmaßnahmen und konsequenter Reformpolitik steht das Land vor großen sozialen Herausforderungen.
Eine Kirche mit langer Tradition
1499 markiert die Ankunft der portugiesischen Flotte unter dem Kommando Vasco da Gamas auf Sansibar den Beginn der Missionstätigkeit der Kirche. Mit an Bord der Flotte waren auch Augustinerpatres, die auf Sansibar und an den Küstenregionen missionierten. Die zweite Missionierungswelle war getragen von drei Orden, die sich gegen die Sklaverei einsetzten: die „Väter vom Heiligen Geist“, die Gesellschaft der Missionare von Afrika, aufgrund ihrer Kleidung auch „weiße Väter“ genannt, und die Benediktiner der Erzabtei St. Ottilien. Als sie darangingen, Sklaven freizukaufen und sie zu unterrichten, waren Spannungen mit den arabischen Händlern vorprogrammiert.
Für die Menschen
Die ersten Katechisten Tansanias waren ehemalige Sklaven. Sie hatten nicht nur den Vorteil, die Sprachen und Bräuche der Bevölkerung zu kennen, sie waren auch wichtige und angesehene Vorbilder für ihre Landsleute. Nach den beiden Weltkriegen kamen weitere Missionsorden in das Land. Ihr soziales Engagement prägt die Gesellschaft bis heute in hohem Maße. Die wichtigsten und größten Spitäler des Landes werden von Ordensgemeinschaften betrieben. Von der Kirche geführte Kindergärten, Schulen, Waisenhäuser und Projekte, die die Rechte der Frauen stärken, tragen wesentlich zu einer besseren Grundversorgung der Bevölkerung bei.
Die Kirche - Anwältin der Frauen
Gewalt gegen Frauen ist noch immer weit verbreitet. Vor allem die brutale Tradition der Genitalverstümmelung trifft viele Mädchen in den ländlichen Gebieten des Landes. In der Diözese Musoma, im Nordosten Tansanias, hat Bischof Michael Msonganzila dieser Praktik den Kampf angesagt. Er sieht die Kirche als Anwältin der Frauen, die für sie Gerechtigkeit einfordert. Daher hat er ein diözesanweites Programm zur Beendigung von Genitalverstümmelung an Frauen (Stop-FGM) gestartet. Dabei setzt er auf Bildung, Zugang zu medizinischer Versorgung und Camps, wohin sich die jungen Frauen flüchten können, wenn sie bedroht werden. In der Vermittlung des christlichen Glaubens ist die „Theologie des Leibes“, das Vermächtnis des seligen Papstes Johannes Pauls II., sehr hilfreich und inspiriert die Arbeit.
Christlicher Initiationsritus
Die Mädchen bleiben drei Monate im Camp, bis die akute Gefahr vorüber ist. Am Ende steht eine kirchliche Feier mit einem christlichen Initiationsritus, denn Bischof Michael weiß, dass man Traditionen nicht abschaffen kann, ohne einen Ersatz anzubieten. Auch die Eltern der Mädchen sind zur Feier eingeladen und jedes bekommt zum Schluss ein Geschenk und ein Zertifikat, das bestätigt, dass sie den Schritt ins Frausein gemacht haben, obwohl sie nicht an den Genitalien beschnitten worden sind. Mission bedeutet für Bischof Michael hinausgehen, Verantwortung übernehmen und sich für das Evangelium zu engagieren. In direkter Weise tun dies die Priester, Ordensleute und alle engagierten Getauften durch ihre Worte und ihr Tun. Eine indirekte Evangelisierung findet dort statt, wo die Kirche in Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen die christlichen Werte mit einbringt.

Weltmissionssonntag 23.10.2011

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